Abtei Michaelsberg Siegburg

Hoch über Siegburg

thront die Abtei auf dem Michaelsberg

Architektur

Von der mittelalterlichen Klosteranlage sind heute nur noch Reste erhalten. Diese wurden vornehmlich bei den Restaurierungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckt: Räume in der Nordwestecke des Kellers aus annonischer oder sogar vorannonischer Zeit, ferner eine romanische Mauer, die seit der Errichtung der barocken Stützmauern am Osthang nicht mehr sichtbar war. Manche Mauerteile des Torbogens, der Vorburg und des Kellers des Nordflügels sind vermutlich der Bausubstanz der ersten Klosteranlage zuzuschreiben. 

Der bauliche Zustand der Abtei am Ende des Mittelalters wird auf einem Merianstich in hervorragender Weise festgehalten. Er zeigt die Stadt Siegburg mit der Servatiuskirche, den Stadttoren und Mauern und nach oben hin als krönender Abschluss die Gesamtanlage der Abtei – noch mit der eher kleinen romanischen Kirche, aber schon mit dem gotischen Hochchor.

Die jetzige Anlage der Abtei wurde in der Zeit zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der Säkularisation geschaffen. Es handelt sich um eine typische Barockanlage: Vier große Trakte – ein Quadrum um die Kirche, so dass nördlich und südlich der Kirche je ein Innenhof entsteht.

Im 19. Jh. hat man „artfremde“ Baukörper aus Ziegelsteinen hinzugefügt, die nach dem Zweiten Weltkrieg entweder abgerissen oder – von Bomben zerstört – nicht mehr aufgebaut wurden. Man kann somit der Ansicht zustimmen, dass sich die Abtei heute wieder so präsentiert, wie sie 1803 von den Benediktinern verlassen wurde.