Abtei Michaelsberg Siegburg

Sankt Michael

Kirche der ehemaligen Abtei auf dem Michaelsberg

Meldungen und Veranstaltungen 2016

Einweihung der Schatzkammer am 18. September 2016

23.06.16 Die letzten Arbeiten an der Schatzkammer in Sankt Servatius laufen, zukünftig werden hier neben den fünf Schreinen der Heiligen Anno II., Benignus, Mauricius Innocentus, Honoratus und Apollinaris auch verschiedene Exponate mit Verbindung zur ehemaligen Abtei zu sehen sein. Die fünf Schreine wurden seit 1995 aufwendig restauriert und finden nun ihren Weg zurück nach Siegburg. Aufgrund der Vielzahl und der Bedeutung der ausgestellten Stücke ist der Kirchenschatz einer der bedeutensten in ganz Europa.

Offiziell eingeweiht wird die Schatzkammer durch Generalvikar Dr. Dominik Meiering am Nachmittag des 18. September 2016 (Sonntag). Ab wann und in welchem Umfang sie anschließend für die Allgemeinheit geöffnet sein wird, wird zur Zeit noch von der Kirchengemeinde Sankt Servatius geplant.

Heute fand für die Vertreter der Presse ein erster Besichtigungstermin statt, bei dem Kreisdechant Thomas Jablonka und Dr. Anna Pawlik, Kunsthistorikerin des Erzbistums Köln, in die Schatzkammer einführten.


Vorstellung der Siegburger Studien - Neue Folgen - Band 2

03.06.16Im September 2014 organisierte der Geschichts- und Altertums-Verein für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis in Kooperation mit dem Katholisch-sozialen Institut eine Tagung zur Geschichte der Abtei. Unter dem Titel: Zwischen Tradition und Wohlleben – Die Siegburger Benediktiner Abtei St. Michael vom Hochmittelalter bis zur Aufklärung referierten zehn Experten im Siegburger Stadtmuseum über die bewegte Geschichte des für die Stadt so wichtigen Bauwerkes. Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier noch einmal als PDF-Dokument herunterladen.

Die Vorträge und Erkenntnisse aus der Tagung wurden nun im nächsten Band der Siegburger Studien - Neue Folgen publiziert, heute wurde der Band offiziell vorgestellt. Er kostet 20,- Euro und wird in den Siegburger Buchhandlungen und den Stadtumuseum erhältlich sein. Eine Leseprobe können Sie hier als PDF-Dokument erunterladen.

Hier einige Impressionen von der Buchvorstellung in der Stadtbibliothek:


Antoniusfestival 2016

21.05.16Zum 4. Mal findet das Antoniusfestival in der ältesten Franziskanerkirche nördlich der Alpen statt. Zwar wurden seit 2007 durch den Geschichts- und Altertumsverein für Siegburg und den RSK e.V. im Sponsoring für die 2006 gegründete Stiftung zur Unterhaltung der Klosteranlage, Einzelkonzerte durchgeführt, doch zum „Ausbau“ als Festival gab es einen besonderen Anlass: Der Wahnbachtalsperrenverband wurde 60 Jahre alt (2013).

Er stellte das Sponsoring für eine erste Konzertreihe zur Verfügung, die in der Verantwortung der kath. Kirchengemeinde St. Servatius, der Stadt und den geschichtsverein gestellt wurde. So schön und gelungen war das Geburtstagsfestival, dass der WTV seine Zusage für das Jubiläumsjahr 2014 fortsetzte. Noch schöner noch größer wurde unser Festival und im Rheinland begründet 3 Mal eine Tradition, sie wurde letztes Jahr aus der Taufe gehoben und dieses Jahr geht es weiter.

Eröffnet wird die kleine Konzertreihe durch Pastor und Kreisdechant Thomas Jablonka und die Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer am 22. Mai, 17.00 Uhr in St. Antonius, Siegburg-Seligenthal, Talsperrenstraße 78

Mai 2016, 17.00 Uhr
Eröffnungskonzert LOAS CANTADAS – ein marianischer Lobgesang mit LiberArte Bonn unter der Leitung von Guadalupe Larzabal

26. Mai 2016, 17.00 Uhr
HEITERE SERENADEN. Holzbläsermusik aus dem Spätbarock und der Frühklassik mit dem Ensemble Sestetto di Fiati. Studierende der Kölner Musikhochschule

29. Mai 2016, 17.00 Uhr
EINE WANDERUNG INS TAL DER SELIGEN. Chorkonzert mit Texten. Es singt der Madrigalkonzert Much, Texte Andrea Korte-Böger

5. Juni 2016, 17.00 Uhr
DIE LIEBE IST EIN TOLLES UNGEHEUER. Barockensemble Banquetto Musicale

12. Juni 2016, 17.00 Uhr
Vorabendmesse zum Patronatsfest mit dem Kirchenchor St. Marien, Siegburg-Kaldauen

Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.
Und im Anschluss plaudern wir noch bei einem Gläschen Wein – rot oder weiß oder auch zwei!


"Museumsgespräche" über Annoschrein und Abteimuseum

15.04.16Wir bemühen uns, die Geschichte unserer Abtei und unserer Benediktiner im Gespräch zu halten. Dazu bieten wir in der Reihe der Siegburger Museumsgespräche zwei Vorträge an, zu denen wir Sie herzlich einladen möchten:

28. April 2016, 18.30 Uhr: Der Annoschrein.
Dazu erscheint ein Siegburger Blatt - Referentin Stefanie Kemp M.A. - Stadtmuseum Siegburg – Eintritt frei

19. Mai 2016, 18.30 Uhr: Das Abteimuseum auf dem Michaelsberg im Kontext von Klostermuseen.
Dazu erscheint ein Siegburger Blatt - Referentin Dr. Andrea Korte-Böger - Stadtmuseum Siegburg – Eintritt frei


Der Kelch aus dem Bombenfeuer

Ein Geschenk von Fr. Bruno OSB.

22.03.16
Frater Bruno ist durch unsere Berichterstattung über das vernichtete Chorgestühl auf den Verein der Freunde und Förderer des Michaelsberges e.V. aufmerksam geworden. Anfang März schrieb er uns folgende E-Mail:

"Vor kurzem fand ich [bei mir] in einem Kasten einen zerbrochenen Messkelch aus dem Nachlass von Pater Mauritius Mittler. Als junger Mönch hatte er im Schutt der Abteikirche unter Brandresten diesen Kelch, der in zwei Teile zerbrochen war, gefunden und aufbewahrt.

Als er bereits auf dem Mühlenhof wohnte, und die Abtei „entrümpelt“ wurde, hatte ich nochmals die Gelegenheit, durch alle Räume und Zellen zu gehen. In der Zelle von Pater Mauritius lag in einem Schrank dieser Kelch, den ich dann an mich genommen habe, um ihn ehrend zu bewahren."

Ihm war es ein Anliegen diese "Reliquie", wie er den Kelch aus der aufgelösten Abtei auf dem Michaelsberg nennt, dauerhaft und ehrend bewahrt zu wissen. Mit dem in unserem Vorstand einstimmig gefassten Beschluss der Weitergabe an die Pfarrei St. Servatius, an Pastor Thomas Jablonka, war er sehr einverstanden.


Altes Kreuz aus der Abtei im Internet ersteigert

19.03.16Durch den Tipp des GA-Fotografen Holger Arndt ist es dem Förderverein gelungen ein altes Kreuz, das ursprünglich mal auf dem Altar der Krypta der Abteikirche stand, im Internet zu ersteigern.

In seiner heutigen Ausgabe berichtet der "General Anzeiger" ausführlich über den Fund. Den Artikel finden Sie online hier.


Requiem und Beisetzung Altabt Placidus

05.03.2016Heute fand die Beisetzung des Altabtes statt. Nach dem Requiem in der ehemaligen Abteikirche folgte die Beisetzung auf dem Friedhof der Benediktiner unterhalb der Abtei.


Rückblick: Sechswochenamt für Altabt Placidus Mittler

01.05.16 Der Bogen schloss sich nach fast 950 Jahren. Mit dem Sechswochenamt für Altabt Dr. Placidus Mittler OSB erklangen am Sonntagabend in der ehemaligen Abteikirche noch einmal gregorianische Choräle in höchster Vollendung – so wie sie vermutlich am 22. September 1066 zum ersten Mal „oben auf dem Berg“ in dem Vorgängerbau der jetzigen Kirche erklangen, als Erzbischof Anno die Kirche weihte.

Benediktiner und Gregorianik, man kann auch sagen: Benediktiner und Choralgesang stehen für das abendländische Mönchstum schlechthin.

Altabt Placidus vertiefte sich vielleicht auch deshalb in das Studium dieser Musik, promovierte in einem Thema dazu und baute, noch bevor er zum Abt gewählt wurde, die Schola auf. Übrigens zeugt eine alte Schallplatte aus den 1970er Jahren von ihrer gesanglichen Qualität.

Viele Siegburgerinnen und Siegburg hatten es so empfunden: mit dem Tod, dem Begräbnis des 49. Abtes der dann schon aufgelösten Abtei auf dem letzten freien Platz auf dem Abteifriedhof war das Buch „Benediktinergeschichte Siegburg“ endgültig zugeklappt worden – 950 Jahre, sieht man auf das Weihedatum der Kirche St. Michael, wie die ehem. Abteikirche jetzt firmiert.

Der Verein der Freunde und Förderer des Michaelsberges e.V.  nahm das Sechswochenamt nun zum Anlass, eine – vielleicht die beste Schola Deutschlands zur Gestaltung der hl. Messe einzuladen, Prof. Dr. Stefan Klöckner, Leiter des Inst. Für Gregorianik von der Universität Folkwang der Künste, Essen. Er gestaltete zusammen mit Pfarrer Thomas Jablonka und Organist Adolf Fichter ein feierliches Hochamt.

„Das hätte dem Placidus gefallen“, war die einhellige Meinung der Besucherinnen und Besucher, die sich anschließend noch zu einem Ausklang im Karmel Michaelsberg trafen.


Führung durch die Baustelle des KSI

04.03.16 ❘ In zwei Gruppen wurden Mitglieder unseres Vereins vergangenen Samstag durch die Baustelle auf dem Michaelsberg geführt.

Hier einige Impressionen des Neubaus:

Die laufenden Bauarbeiten im Innen- und Außenbereich der Abtei haben deren Bild stark verändert.
Hier einige Fotos im Vergleich aus Zeiten der bestehenden Abtei und jetzt im Bauzustand:


Ankündigung Beisetzung Placidus Mittler

01.03.2016Die Beerdigung findet statt am Samstag den 5. März 2016 in der ehem. Abteikirche St. Michael, Michaelsberg. Das Requiem erfolgt um 10 Uhr, anschließend schließt sich die Beerdigung an.
 
Der Beerdigung als Hauptzelebrant vorstehen wird der Abt der Benediktinerabtei Kornelimünster, Abt Friedhelm Tissen OSB.


Altabt Placidus Mittler verstorben

27.02.2016 ❘ Der Benediktiner und seit 1987 Siegburger Ehrenbürger starb im Alter von 87 Jahren. Die Abtei auf dem Michaelsberg hatte er 30 Jahre lang, von 1970 bis zum Herbst 2000, geleitetet.

Schon als Novize hat sich Placidus eigenhändig am Wiederaufbau der Abtei nach dem Krieg beteiligt. "Unvergessen sind sein persönliches Engagement und seine Verdienste um die Sanierung der Abtei, die unter großen Opfern der Ordensgemeinschaft durchgeführt wurde", heißt es in der städtischen Laudatio zu seiner Ehrenbürgerwürde.

Stets habe er die sozialen und geistlichen Geschicke der Stadt Siegburg in hervorragender Weise mitgestaltet. 13 Jahre lang hatte sich Placidus auch als Seelsorger der Servatius-Gemeinde engagiert, dann im Herbst 1985 überraschend zurückgezogen und auf das Kloster konzentriert. Damals erklärte er: "Man muss im Hause sein, Präsenz ist wichtig.

Die letzten Jahre hatte Mittler nach dem Ende der Glaubensgemeinschaft auf dem Berg 2011 im Haus Zur Mühlen der Alexianer verbracht.

Der Altabt wird der letzte Mönch sein, der auf dem Klosterfriedhof neben der ehemaligen Abtei beigesetzt wird. Für den offiziellen Film zum 950- jährigen Stadtjubiläum war der Altabt ein letztes Mal vor laufenden Kameras aufgetreten, hatte im Rosengarten Einblicke in und Rückschau auf sein Leben geworfen - jetzt ein Dokument Siegburger Stadtgeschichte.

Der Altabt - Sein Leben

Jochen Hildesheim, Jahrzehnte lang Leiter der "Rhein-Sieg-Rundschau", hatte im Jahr des 950. Stadtjubiläums ein Portrait des Altabtes verfasst: Der Ursprung der Stadt Siegburg geht auf die Gründung des Benediktinerklosters Anno 1064 durch den Kölner Erzbischof Anno II. zurück. Stadt und Abtei feiern deshalb das 900jährige Bestehen gemeinsam.

Der 36 Jahre alte Pater Placidus Mittler lebt im Jubiläumsjahr schon 16 Jahre auf dem Michaelsberg. Mit einer "Melodienuntersuchung zu den Dorischen Hymnen der Lateinischen Liturgie im Mittelalter" promoviert er 1964 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn zum Doktor der Philosophie. Musikwissenschaft ist sein Hauptfach an der Uni, Kunstgeschichte und Moraltheologie Nebenfächer. In das Jahr 1964 fällt auch die Gründerzeit der "Siegburger Studien". Maßgeblich arbeiten Pater Placidus und sein Bruder, Pater Mauritius, daran.

Die vielbeachtete neue theologische Schriftenreihe erscheint im Respublica-Verlag Siegburg. In den folgenden 50 Jahren kommen 30 Hefte heraus. Die Dissertation von Pater Placidus, des späteren Klostervorstehers und Pfarrers von St. Servatius Siegburg, wird in der Ausgabe Nr. 2 der "Siegburger Studien" veröffentlicht. 1964 beginnt Placidus an der Musikhochschule Düsseldorf als Dozent für Gregorianische Gesänge. Zehn Jahre bleibt er dabei. In Siegburg gibt der Mönch vom Michaelsberg Religionsunterricht an der Berufsschule und in der Gutenbergschule. Im Seniorenheim St. Joseph der Alexianer, dem Mühlenhof, seinem heutigen Altersruhesitz, und in verschiedenen Pfarrkirchen der Umgebung hält er regelmäßig Gottesdienste.

Der Altabt erinnert sich, dass er im Jubiläumsjahr Besuchergruppen durch das Kloster geführt und auch an Feierlichkeiten in der Stadt teilgenommen hat. Zum Fest des Heiligen Michael am 29. September 1964 schreibt Pater Dr. Placidus Mittler OSB einen Aufsatz unter dem Titel "St. Michael - Fürst des Berges und der Stadt". Die Sieg-Kreis-Rundschau veröffentlicht den Beitrag. Eine Abbildung des Erzengels Michael ziert das Siegburger Stadtwappen. Darauf Bezug nehmend sagt Dr. Mittler: "Es ist erklärlich, dass die Stadt am Berg des heiligen Michael gelegen, sich dieses Zeichen erwählt hat, Symbol ihres Lebens zu sein".

Am Ende des Jubiläumsjahres spielt Pater Placidus für Heinrich und Wilhelmine Lübke in der Abteikirche die Orgel und erfüllt damit dem Bundespräsidenten und seiner Frau bei ihrem offiziellen Besuch in Siegburg einen persönlichen Wunsch. 1970 wählt der Konvent den damals 42jährigen Mönch zum 49. Abt des Benediktinerklosters auf dem Michaelsberg.

30 Jahre, bis zum Jahr 2000, bleibt Dr. Placidus Mittler Klostervorsteher und bis zur Auflösung der Klostergemeinschaft noch ein weiteres Jahrzehnt in "seiner" Abtei. Danach, 2011, findet der heute 86jährige seinen Wohnsitz im "Haus zur Mühlen" - hinter den Wolsbergen und jenseits der A3 in Sichtweite zum Michaelsberg. Von 1972 bis 1985 ist er zugleich Pfarrer von Sankt Servatius Siegburg.

1998 ernennt der Stadtrat den Benediktinerabt Dr. Placidus Mittler wie seinen Vorvorgänger Dr. Ildefons Schulte Strathaus zum Ehrenbürger der Stadt Siegburg.

Diamantenes Priesterjubiläum

Am 26. Juli 2014 feierte der Mönch vom Michaelsberg in der Kapelle des Mühlenhofes sein Diamantenes, das 60jährige Priesterjubiläum, auf den Tag genau 60 Jahre nach der Priesterweihe in der Abteikirche. Kreisdechant Axel Werner, Siegburg, und Bruder Domenikus von den Alexianern zelebrieren mit ihm die Heilige Messe.

Verleihung der Ehrenbürgerwürde

In seiner Dankansprache zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde im Rathaus fand Placidus Mittler seinerzeit bemerkenswerte und heute leider wieder aktuelle Worte:

"Ich hatte Probleme, eine Ehrenbürgerschaft anzunehmen. Ich habe dann die Bitte geäußert, daß man den ganzen Konvent - also alle meine Mitbrüder - einbeziehen möchte. Ich bin schließlich nicht aufgrund meiner Vedienste für die Stadt, sondern mehr aufgrund meiner Stellung als Abt der benediktinischen Gemeinschaft vom Rat zu Ehrenbürger gewählt worden.

Das gute Verhältnis von Stadt und Abtei ist uns allen in Siegburg in die Wiege gelegt. Kurz nach der Gründung der Abtei durch Erzbischof Anno wurde Siegburg 1069 das Markt-, Münz- und Zollrecht zugesprochen und 1180 dem kleinen Dorf am Fuß des Siegberges das Stadtrecht verliehen. Als es zu Beginn dieses Jahrhunderts um eine Wiederbesiedlung der Abteigebäude ging, die Napoleon 1803 säkularisiert hatte, haben sich die Verantwortlichen dieser Stadt für eine Wiederbesiedlung mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften eingesetzt, damit Benediktinermönche wieder nach Siegburg zurückkehren konnten. Das war nicht leicht. Und die Stadt hat dafür sogar große Geldsummen aufgewandt, um den Berg dem preußischen Staat abzukaufen. Ob wir jedoch dieses Geld jemals an due Stadt zurückgezahlt haben, konnte bisher - wohl wegen der Turbulenzen des Kriegsausbruchs 1914 - von den Historikern nicht geklärt werden. Die Sorge der Siegburger und besonders auch des Rates erreichte dann wieder eine neue Welle der Symphatie, als es darum ging, nach dem zweiten Weltkrieg die völlig zerstörte Abtei aus den Ruinen erstehen zu lassen, um aus ihr wieder einen würdigen Ort klösterlichen Lebens für Gebet und Arbeit zu machen.

Als mich der Bürgermeister wegen der Ehrenbürgerschaft anrief, gab ich ihm zur Antwort: Ich könnte damit nicht allzuviel anfangen, weil ich mich doch immer bemüht habe, ein guter Bürger zu sein; das genüge doch wohl. Eine Steigerung von Bürger gibt es eigentlich nicht, wenigstens für einen Menschen meiner Generation, der entscheidende Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend in eine rmenschenverachtenden Diktatur durchmachen mußte.
Was mir das bedeutet, Bürger in einer freiheitlichen Gesellschaft zu sein, kann ich mit ein paar wenigen Sätzen aus jugendlichem Erleben darstellen Ich war bereit sals Dreizehnjähriger in einer illegalen Jugendgruppe un Bonn. Wir mußten im Winter 1943 Schlußmachen, weil man uns auf die Spur gekommen war. Und so werden Sie verstehen können, daß ich aus folgendem Grunde nie zu einem totalen Pazifisten werden konnte.

Der erste Kampfpanzer, der am Morgen des 19. März 1945 in Oberkassel, meinem Geburtsort einrollte und einige Salven in den Ort hinein abgab, war für mich das Signal der Erlösung von der Diktatur und das Anfangszeichen einer Freiheit, die man nur begreifen kann, wenn man unter dem dauernden psychischen Druck einer Diktatur gelebt hat - und das als junger Mensch. Nach über 50 Jahren einer sich immer freiheitlicher darstellenden Gesellschaft wird man nicht mehr so schnell an der Demokratie irre, auch wenn sie nur ein menschlicher Kompromiß ist, die Gesellschaft aufzubauen und dem Menschen dieser Erdenzeit eine Hilfe fürs Leben zu sein. Gott segne diese Stadt und diese Bürger."

Der Klosterfriedhof

Der im Alter von 87 Jahren verstorbene Altabt Placidus wird als letzter Benediktiner auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. Eine einzige Grabstelle ist dort noch frei. Zuletzt war 2013 der im Alter von 92 Jahren verstorbene Bruder von Placidus, Mauritius Mittler, beigesetzt worden. Der Abteifriedhof liegt am Westhang des Michaelsberges, hinter dichtbewachsenen Bäumen versteckt: Die Friedhofsanlage im ehemaligen Klostergarten ist öffentlichem Zugang entzogen. Über acht Jahrzehnte wurden die Mitglieder der nun aufgelösten Ordensgemeinschaft dort bestattet. Das älteste der in zwei langen Reihe links und rechts eines Sandwegs gelegenen Gräber ist die Ruhestätte von Pater Hermann Renzel, verstorben am 9. Mai 1922.

Am Ende der langgezogenen Begräbnisstätte, im Schatten einer Begrenzungsmauer, liegt zur Linken einer großen Christusdarstellung die Ruhestätte von Ildefons Schulte-Strathaus, Abt der Benediktinergemeinschaft von 1935 bis 1967. Wo die Mönche zu anderen Zeiten ihre Toten bestatteten, darüber gibt es nur einzelne Erkenntnisse. Vor rund 30 Jahren wurden am Johannistürmchen in Höhe der Bögen des Wehrganges bei Arbeiten Knochen gefunden, "Mit Sicherheit", so berichtete einst Pater Mauritus, "habe sich an dieser Stelle einmal eine historische Friedhofsanlage befunden."

Im 18. Jahrhundert diente auch die Krypta als Begräbnisstätte. Nur Äbte dürften in der Kirche selbst zu letzten Ruhe gebettet worden sein. Neben Krypta und Johannisgarten stellte der äußere Bereich um die Apsis der alten romanischen Kirche bis zum 15. Jahrhundert einen Bestattungsort dar. Auf den Steinsarkophagen entstanden gegen 1410 die Mauern des Hochchores und der Ostpartie der Krypta. 500 Jahre später waren auf dem abschüssigen Boden die Särge ins Rutschen geraten, der Chor konnte 1935 nur durch aufwändige Verankerungen gesichert werden. Im Zuge der Arbeiten stieß man auf die wohl ältesten Grabanlagen.

In seinem Buch "Seine viel liebe Stadt" erinnerte sich der mittlerweile verstorbene Pater Gabriel Busch, "persönlich einen großen Korb Knochen zum Klosterfriedhof gebracht" zu haben.


Aktuelle Ansicht des Chors von Sankt Michael

02.02.2016 ❘ So sieht nun die ehemalige Abteikirche, die Kirche St. Michael auf dem Michaelsberg, jetzt aus. Die Wandflächen im Chor wirken mit der hellen Tuchbespannung so, wie vermutlich später der Chorraum renoviert und verputzt aussehen wird.

Eine schöne "normale" Kirche mit einem gotischen Chor und einem, nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs in neuromanischen Formen neuerrichtetes Kirchenschiffs ist entstanden. Der Geschichtskundige wird vielleicht noch durch das Benedikt-Relief an die Zeiten der Abtei erninert.

 


Verabschiedung von Pater Wilson

19.01.2016 ❘ Pater Wilson war insgesamt 12 Jahre im pastoralen Dienst in Deutschland, davon 8 Jahre in Erzbistum Köln. Seinem Wunsch entsprechend geht er in seine Heimat zurück. Wir sind sehr dankbar für seine Tätigkeit besonders hier im Kloster.

Die Pfarrei St. Servatius verabschiedet Pater Wilson am 24. Januar 2016. Die Verabschiedung hier auf dem Michaelsberg ist der 31. Januar 2016. Die Hl. Messe ist um 12,00 Uhr in der Abteikirche und anschliessend die Gelegenheit zur Verabschiedung. Wir wünschen ihm auf seinen weiteren Weg Gottes Segen.


Herzliche Einladung zum Karmeltag

am Samstag, 6. Februar 2016

Hiermit wieder eine herzliche Einladung zum Karmeltag ganz besonders mit den Schwestern der Kongregation der Teresianischen Karmelitinnen mit einem Vortrag über ihre Gründerin “die Dienerin Gottes Mutter Eliswa Vakayil“- eine geborene Inderin.

Die Kongregation wurde am 13.02.1866 in Kerala/Indien gegründet. Es war damals die erste Gründung eines einheimischen Frauen Karmelitinnen Klosters in Kerala/Indien. Der Order feiert in diesem Jahr 150 Jähriges Bestehen.

Etwa 30 Schwestern arbeiten hier in Deutschland.
Unser Program ist wie folgt:

10.00 Uhr Hl. Messe mit Gestaltung der Ordensschwestern
11.00 Uhr Umtrunk und anschliessend Vortrag der Karmel Schwester
12.30 Uhr gemeinsamer Mittagtisch durch die Vorbereitung der Ordensschwestern.
13.30 Uhr Ende des Karmeltages und Salve Regina


Erste Informationen über die "Stifterfiguren"

18.01.2016 ❘ Dank unserer Suchanfrage haben bereits zwei Figuren ihren Stifter gefunden: Der ehemalige Stadtdirektor Dr. Norbert Jakobs stiftet den hl. Norbert von Xanten und anlässlich der Geburt seines zweiten Sohnes, der den Namen Thomas erhielt,  den hl. Thomas von Aquin.
 
Mit dem hl. Wunibald, gestiftet vom Geschichts- und Altertumsverein für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e.V., haben wir drei – und hoffen auf mehr!


Wer weiß etwas über die „Stifterfiguren?

14.01.2016 ❘ So bezeichnete Altabt Placidus sie in seiner kleinen Broschüre über „die Heiligenfiguren im Chor der Abteikirche“. Denn sie wurden von Siegburgerinnen und Siegburgern, von Familien, Vereinen und Firmen aus Siegburg und der Umgebung der Abtei „gestiftet“ – daher ihr Name.

Unser Verein hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, für einen Reprint der längst vergriffene Broschüre, die Geschichten der Figuren zu erforschen.

Der hl. Wunibald wurde vom Geschichts- und Altertumsverein für Siegburg und den RSK e.V.  gestiftet. Hier wissen wir Stifter und Heiligen.

30 andere Figuren warten auf ihre Stifterin, ihren Stifter. Wer weiß von Stiftungen aus der Familie, von Freunden und/oder Bekannten.

Bitte melden beim Stadtarchiv, Dr. Andrea Korte-Böger, Tel.: 02241 102 325, andrea.korte-boeger@siegburg.de

oder per E-Mail an den Förderverein unter: info@förderverein-michaelsberg.de


Freunde und Förderer unterstützten Projekt in Indien

Neben der Bewahrung des Andenkens an das Leben und Wirken der Benediktiner in Siegburg ist die Unterstützung des Karmels auf dem Michaelsberg eine weitere wichtige Säule der Arbeit unseres Vereins.

Die Patres sind stets bemüht, Unterstützung für Hilfsprojekte in ihrer indischen Heimat zu gewinnen. Bereits kurz nach der Einrichtung des Karmels begann der Vorstand der Freunde und Förderer daher gemeinsam mit den indischen Mönchen, mögliche Fördermaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

Das erste Projekt, das von uns durch 13.000 Euro mitfinanziert wurde, war der Bau eines komplett neuen Küchentraktes für das Waisenhaus St. Pius X in Piusnagar. Der Ort liegt an der Westküste Indiens im Bundesstaat Kerala.

Aufgrund der großen räumlichen Distanz und des nur sporadisch erfolgten Kontaktes der Siegburger Mönche mit dem indischen Waisenhaus musste der Verein der Freunde und Förderer lange auf den Nachweis der zur Verfügung gestellten Mittel warten. Jetzt liegt alles vor, und wir wünschen „Guten Appetit“.