Abtei Michaelsberg Siegburg

Modell der Abtei

Früher bestand die Abtei nicht aus einem
großen Komplex, sondern aus vielen Einzelgebäuden.

Veränderungen

Der letzte Siegburger Abt vor der Säkularisation, Abt Johann IV. von Speyert zu Woerden

Am Ende des 12. Jh. erstrahlte die Abtei noch einmal von der machtvollen Größe ihres Gründers, als dieser am 29. April 1183 von zwei römischen Legaten in der Abteikirche heiliggesprochen wurde. Nun aber nahm die Bedeutung Siegburgs und ihres Reformwerks deutlich ab. Die großen Zisterzienserabteien der nächsten Umgebung verdrängten den Ruhm der schwarzen Mönche.

Vom 14. Jh. an war Siegburg Adligenstift. Die Beobachtung der Regel ließ erheblich nach, das luxuriöse Leben der Kleriker war durch die Auswahl der Mitglieder vorbestimmt. Es hat zwar immer wieder Reformversuche gegeben, in der Schwesterabtei Grafschaft hatte sie Erfolg, Saalfeld fiel in der Reformation vom katholischen Glauben ab.

Für Siegburg wird man jedoch festhalten dürfen, dass in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg wissenschaftlich, musikalisch wie literarisch Bedeutendes geschaffen wurde und zum Teil auf hohem Niveau stand, nicht zuletzt, wenn man an die bewundernswerten Kompositionen der Patres oder ihrer musikalisch gebildeten Angestellten denkt.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde 1803 die Anordnung Napoleons zur Aufhebung der Klöster umgesetzt. So vollzog sich auch in Siegburg die Säkularisation. Abt Johann Speyart von Woerden und seine Mitbrüder schickte man in Pension. Die Abteigebäude wurden zunächst als Kaserne benutzt, 1818 als Irrenanstalt und von 1878 an als Zuchthaus.