Abtei Michaelsberg Siegburg

Modell der Abtei

Früher bestand die Abtei nicht aus einem
großen Komplex, sondern aus vielen Einzelgebäuden.

Gründung der Abtei

Während sich am Fuß des Michaelsberges in Siegburg nach Westen hin seit fränkischer Zeit eine Siedlung nachweisen lässt, ist die Frühgeschichte des Berges selbst in Dunkel gehüllt. Möglicherweise stand auf dem nach allen Seiten hin freien Bergkegel ein Tempel der Römer. Im Mittelalter erhob sich dort eine Burg der Grafen des Aulgaues.

Erzbischof Anno, Gründer der Abtei Michaelsberg.
Erzbischof Anno, Gründer der Abtei Michaelsberg.

Als der Kölner Erzbischof Anno II. (1056 - 1075) den Berg im Kampf mit dem Grafen Heinrich in seine Hand bekam, gründet er dort nach 1060 eine Benediktinerabtei. Dazu holte er Mönche aus St. Maximin in Trier.

Als der Erzbischof dann aber im Jahre 1068 nach Norditalien kam, brachte er aus der Abtei Fruttuaria Mönche mit nach Siegburg, die zur damals hochberühmten Reformgruppe von Cluny in Frankreich gehörten. Es war das Verdienst des Kölner Erzbischofs, dieser mönchischen Reformbewegung in Deutschland zur kraftvollen Ausbreitung verholfen zu haben.

Impulse durch Mönche aus Cluny

Cluny liebte den festlichen Gottesdienst verbunden mit einer strengen Klosterzucht. Dem zentralistischen Geist Clunys verhalf Anno jedoch nicht zum Sieg; offensichtlich war er als Erzbischof von Köln bemüht, die Fäden in Händen zu halten und nicht – wie in Cluny – der zentralistischen Macht des Abtes von Cluny und damit auch der Abhängigkeit von Rom zu überlassen.

Neugründungen aus Siegburg

Anno II. setzt den Siegburger Abt Erpho ein
Anno II. setzt den Siegburger Abt Erpho ein

Die Abtei Siegburg hatte in kurzer Zeit eine solche Blüte, dass man in der Lage war, von ihr aus zwei weitere Klöster zu gründen: 1071 Saalfeld in Thüringen und 1072 Grafschaft im Sauerland.

Zu Beginn des 12. Jh. begann man mit der Festigung der Siegburger Besitzverhältnisse durch die Errichtung von Propsteien, meist auf den Liegenschaften, die Anno dem Kloster geschenkt hatte.

Diese waren zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Siegburger Mutterabtei von höchster Bedeutung, zumal in Siegburg selbst wegen der Kleinstadt am Fuße des Berges und der Höhenlage des Klosters eine größere Landwirtschaft vor Ort ausgeschlossen war.